Der El Capitan. 900 Meter pur Granit!

"El Capitan"

Der El Capitan. Im Yosemite Tal herrschten Temperaturen von 35 Grad und es ist Ort des Massentourismus. Es gibt viel zu viel Autos in Yosemite Park! Wir parkten unser Auto in den Meadows und mit großem Respekt schauten wir auf einen der größten Granit Monolithe der Welt. "The Salathé Headwall" "The Salathé Headwall" " Ziemlich in der Mitte Links ist eine Seilschaft in der Head Wall zu sehen." "Eine Seilschaft kurz vor Long Ledge" Vorgeschichte. Eigentlich hatten wir alles genau geplant. Vier Wochen USA Trip. Zwei mal Big Wall klettern im Yosemite Valley (Kalifornien). Zwei klassische Touren in Tuolumne Meadows, Bouldern in Bishop und Buttermilk. Sport klettern in den Red Rocks (Nevada). Sightseeing im Grand Canyon (Arizona). Das alles in vier Wochen! Vielleicht hatten wir uns zu viel vorgenommen! Und hier und dort passierte eine Verzögerung. Nachdem wir von einem kurzen Trip von Tuolume Meadows zurück kamen, hatten wir schon wertvolle fünf Tage verloren. So entschieden wir uns die ersten 10 SL der "Free Blast" auszulassen und uns mit dem vorhandenen Fixseil bis zum "Heat Ledges" hochzujümmern. Das sparte uns zwei Tage. Sicherlich war es kein guter Stil. So kletterten wir statt 35 SL nur 25 SL. Dafür hatten wir noch gut fünf Tage Zeit für Bishop, Red Rocks, Grand Canyon und 1000 Kilometer zurück nach San Francisco. "Vorbereitung" "Vorbereitung" Wir schleppten 60 Kg (davon waren 35 Liter Wasser!) Monster Schweine "Haul Bag" bis zum Einstieg. Hatten wir genug Papier eingepackt?

"El Capitan"

El Capitan. "Head Wall" - glatte Mauer. Wunderschöne Bild wie in Bildbüchern Hier soll mein Traum verwirklicht werden.

"Alex Huber"

"Eine Begehung mit Alex Huber"

Wir wußten, daß Alexander Huber in der El Capitan Wand ist. Wir wußten nur nicht genau, wo seine neue Route verläuft. Wenn man von unten die El Cap Wand sieht, ist alles glatt und steil. Ein 1000 m hoher gigantischer Monolith ragt senkrecht aus der Erde in den Himmel. Plötzlich tauchte Alex von oben auf, landete auf unserer "Heart-Ledges" Terrasse. Er hatte in seiner neuen Route Fixseile angelegt, damit er rasch nach unten kommt. So arbeitete er schnell. Jeden Tag jümmerte er bis zum letzten Standplatz hoch und machte weiter. Freiklettern am El Capitan hat einen sehr hohen Stellenwert für alle Adrenalin Junkies. Er zeigte uns seine neue Route (El Corazon), sie verläuft irgendwo zwischen "Salathé-Route" und "The Shield".

Alex Huber[3]

Er lächelte aus seinem von der Sonne verbrannten Gesicht. Er wirkte sehr stark. Ich schämte mich ein wenig, weil wir die meisten Seillängen technisch kletterten und er machte alles komplett FREI bis zu X Grad. Das sind zwei verschiedene Welten! Er hatte heute wieder ein paar Seillängen für seine neue Route erarbeitet, jetzt machte er Feierabend. Er wechselte mit uns ein paar Worte und eilte nach unten.

"Tom Frost"

"Heart Ledges mit Tom Frost"

Sein erste Wort "Hi, My name is Tom!"
Wir haben von Tom erfahren, dass dieses Jahr "Salathé-Wall" 40 jähriges Jubiläum ist.
Kaum war Alex weg, da tauchte von unten noch ein Man auf. "Hi. How're you? My name is Tom." Er ist so bescheiden! Ich hatte ihn sofort erkannt. Sein Name ist Tom Frost, eine lebende Legende, er war die "Salathé Wall" 1961 das erste Mal bestiegen, damals mit Royal Robbins und Chuck Pratt. Er machte es so wie wir, jümmerte neben dem "Free-Blast" Fixseil hoch, um seinen Haul-Bag (Materialsack) auf dem "Heart-Ledges" zu deponieren, um den kommenden Klettertag vorzubereiten. Er sagte, er wollte nach 40 Jahren die "Salathé Wall" mit seinem Sohn machen. Sein Sohn ist 27, Tom Frost's Alter schätze ich auf weit über 60. Er ist noch super fit. Es war ein glücklicher Zufall, daß wir nach 40 Jahren nach der Erstbegehung noch mit dem Erstbegeher in der Wand zusammen treffen. Es ist eine große Ehre für mich mit einer Legende zu sprechen. Tom Frost. Seine große Tat ist oft in Geschichtsbüchern erwähnt.

"Heart Ledge"

"Biwak auf der Heart Ledges" Biwak am "Heart Ledge" ist echt angenehm.
Wir hatten vor Tagen den " Hollow Flake" fixiert.

"Hollow Flake ist Horror"

"Hollow Flake, ein sehr enger Stemmkamin" Ich hatte im Gedächtnis immer noch Horrorversion von Reinhard Karls Buch. "Hollow-Flake", der berühmt und berüchtigte, schwierigste VI er Kamin der Welt! "Das gibt den Riesenflug meines Lebens." "Es gibt einen 40 Meter Flug und mindestens einen langen Krankenhausaufenthalt." Ein brustbreiter Kamin ohne Sicherung, in dem man sich in Schlangenbewegungen nach oben arbeitet. Arbeiten? Das ist keine Arbeit sondern Selbstmord! Für mich ist das eine Schwierigkeitsbarriere, die nahezu unüberwindlich zu sein scheint.

"Hollow Flake""

Ich sagte zu Tom, "Der 30m Kamin, VI+ ohne Sicherung macht mir Angst". Ich hatte vorher einig VI er Kamine im Elbsandsteingebirge ohne Probleme geklettert aber hier war das etwas anderes. Hier im Yosemite ist alles arg glatt. Was sagen sie dazu, Mr Tom Frost? Dieser alte Herr sagt ruhig. "Listen to your inner voice!" Das war es! Ich hatte jahrelange von der "Salathé-Wall" geträumt. "Du bist 10.000 km geflogen um deinen Traum zu realisieren. Dein großer Traum ist greifbar nahe. Und jetzt? Du jammerst nur!". "Höre auf deine innere Stimme", wie er sagte! So saßen wir vor diesem Kamin und warteten auf die beste Gelegenheit zum Angriff. Nachdem die Sonne schon längst hinter dem El Capitan verschwunden war und es nicht mehr so brutal heiß war, zog ich meine Kletterschuhe an und startet. Ich setzte Trango Big Bros[4]am Einstieg zum Kamin und hangelte mich ein paar mal hoch. Aber es war eher hinderlich. Und als Sicherung ist es sowieso nutzlos! Ein breiter Schulterriss, fast zu breit für eine Knie-Gesäß-Stütze, dann Fuß und Knie an die Wand drücken und die Schulter und den Arm keilen! Zentimeter zu Zentimeter. Nach ca. fünf Metern steckte ich so eng im Kamin, dass ich nicht mehr runter rutschen werde. In der Mitte wurde der Kamin enger. Man musste raus aus dem Kamin und kletterte mit Piaz und Handklemme. Ich hatte Angst - Flucht nach oben! Ich musste zusätzlich immer meinen Fuß einklemmen. Nach langer, elender Kletterei war ich am Stand mit Blut auf meinem Fußgelenk. Jetzt hatte ich weniger Haut, aber sie wird schnell nachwachsen.

"Hollow Flake"

"Hollow Flake"
"Klaus am Seil". Kein Problem für VIII er Kletterer. Top Rope im "Hollow Flake" .

"The Chimney"

"The Chimney" 15 SL.
Das soll V+ sein? Absonderliche Kletterei im El Capitan. Überhaupt in Amerika ist alles anders als in Europa. " Off Width" Kletterei und die amerikanische Schwierigkeitsbewertung ist für uns gewöhnungsbedürftig.

"16 SL"

"Felix am 16 SL."

"VII- Frei." Einer der schönsten Freikletter Seillängen. Nur wenn man Sicherung gut legen könnte!

"The Ear"

"Es sieht so schrecklick aus!"

"The Ear" ist einer der am meisten berüchtigten Kamine in Yosemite. Eine große Platte hängt an der Wand. Der Eingang ist unten vielleicht einen Meter offen. Der Amerikaner nennt dies "Bomber", wie das Flugzeug, das Bomben abwirft. Weil man am Anfang keine Sicherung legen kann, steigt man im Kamin so weit nach oben, bis es so eng wird, dass man "Friends" legen kann. Aber der Kamin ist so eng, dass man den Kopf nicht umdrehen kann. "Friends" legen, Abklettern und den Körper umdrehen - Bauch zur Talseite - Traverse im Kamin. Am Ende der Traverse ist der Kamin breiter. Aber eine lange grauenvolle Traverse ist noch nicht zu Ende. Denn der nächste Haken ist sehr weit oben. Ich glaubte, dass Felix die Hose voll hatte. Ich hatte nur "nachgejümmert". Aber im Kamin musste ich genauso klettern wie er. Ein echter Nervenkitzel!

"The Ear"

In der Kamin Traverse"

Amerikaner nennt dies "Bomber", weil der Kamin unten offen ist.

"kurz vor El Cap Spire"

"Wir kletterten bis später Nacht" Bis wir auf El Cap Spire erreicht haben, war schon 10 Uhr Abend.

"Frei stehende Turm" Am dritten Tag. "El Cap Spire." Wahrscheinlich äußerste spektakulär Band auf El Capitan und einer der schönsten Biwakplatz auf der Welt!

"El Cap Spire"

"Start von El Cap Spire"

Klaus startete freiwillig im kalten Morgen die erste Seillänge von El Capitan Spire
Morgens Früh um 07:00 Uhr war es noch kühl am El Capitan Spire. Unmöglich den 5.11c Fingerriß zu zerren!

"Jolly Roger"

" A5 " - Franzosen im Jolly Roger.
Wir hatten den ganzen Tag Hammerschläge gehört. Die Franzosen schafften nur zwei Seillängen am Tag. Der A5 Pyscheknaller der "Jolly Joger" die bis jetzt nur ein paar mal wiederholt worden war. Diese Aufnahme zeigt die echte Steilheit von "Head Wall".

"The Sewer, voll mit Vogel-Shit"

In der Seillänge "The Sewer" - 24 SL
Ich kletterte 24 SL "The Sewer" oder auch "Jungle pitch" genannt, auf Deutsch "Abwasserkanal" und bis "The Block" zusammen. Zuerst der "The Sewer", dort ist viel Dreck mit Vogelmist! Und der Stand hatte nur alte 8 mm Stift Bohrhaken. Ich kletterte weiter um die Ecke zu der Verschneidung. Klarer Fehler! Das Seil klemmte im Riss! Eine lange und qualvolle Seillänge bis "The Block". Danach war ich fix und fertig! Es war besser hier einen Schlinge Stand "Hanging belay" zu bauen.

"Sous le Toit"

"Sous le Toit"

In der Seillang "Sous le Toit" 26 SL. Felix kletterte bis unters Dach. Einer der schönsten C2 Seillängen in der Route.

"Stand unter Dach"

"The Roof"

"Ein 4 Meter Dach".
Sehr eindrucksvolle Seillänge. Technisch leicht bis zur Dachkante. Dann, der letzte lange Zug zum "Copper Head" ist schwer. Mein eingesetzter Camalot 0,1 hatte nicht gehalten, und ich stürzte 2 Meter im Seil.

"The Roof"

"Felix in der Luft"

"The Salathé Head Wall"

"The Spiderman"
Ich glaube, er hat Spaß am fliegen. 800 Meter über dem Boden"
Die Sonne! Die Luft! 1000 Meter Fels! Was braucht man mehr!

"Head Wall"

"29 SL"

"Headwall"
Wie oft habe ich diese Bild geträumt! Die Sonne brannte, die Temperatur stieg, unsere Kehlen trockneten aus. Felix am schönen Headwall, eine Kochplatte! Wie im Bilderbuch.

"In der "30 SL"

"Headwall von oben"
Die Wand hängt ein wenig über. Ich lasse ab und zum Schierungspunkt in der Wand, damit Klaus nicht zu viel pendeln muss.

"Head Wall"

"The Jolly Jogger"
Letzte Biwak Platz "Long Ledge" Unsere letzte Nacht auf dem schmalen Band, welches zirka zehn Meter lang war. Man konnte bequem zu dritt schlafen.

"Felix"

"Long Ledge"

"Head Wall"
Letzte Biwak Platz "Long Ledge" Unsere letzte Nacht auf dem schmalen Band, welches zirka zehn Meter lang war. Man konnte bequem zu dritt schlafen.

"Felix"

Kurz vor Gipfel
Es waren nur noch vier Seillängen bis zum Gipfel. Wir verbrachten die letzte Nacht auf dem schmalen Band. Wir genossen den Sonnenuntergang. Unser Traum wurde erfüllt. Yosemite Kalifornien, Verabschiedung vom El Capitan fiel mir echt schwer!
Morgens früh startet Klaus die berüchtigte 32 SL. Ein Run-Out. Plötzlich ein Bums. Er stürzte 10 Meter ab! Das Seil ging bis zum Kern kaputt durch den Sturz! Echt brutal! Er schnallte sich an das andere Ende des Seils und kletterte weiter bis zum nächsten Stand! Ich glaube, dass er NIE den Sturz vergessen wird, sein ganzes Leben lang, vor Sterbensangst!

"33 SL"

" El Capitan " Seit dem Goldenen Zeitalter von Yosemite und der ersten "Big Wall" Besteigung von Warren Harding, "The Nose" im Jahr 1958 strömen von Jahr zu Jahr zahlreiche Kletterer zum El Capitan. Die Stile werden immer besser und schneller. Free Climbing und New Age Bewertung. Die Anforderungen und Leistungen steigen kontinuierlich. Egal ob alt oder jung, technisch oder Free, Klettern auf den El Capitan bleibt als unvergesslich in Erinnerung. "Vorletzte Seillänge" 34 SL. Kurz vor dem Gipfel. "geschaft!" " El Capitan " Gegen Mittag, nach dem vierten Biwak, erreichten wir das El Capitan Gipfel Plateau. Wir kämpften ständig mit der Hitze und dem Durst, aber was für ein glückliches Lebensgefühl, es geschafft zu haben! "Mannschaftsbild" "Wooooooooooooooooo! " "Abstieg" "Abstieg" Hintergrung. Der Half Dome. Abstieg im "East Ledge Descent" mit unserer vier Tage "Human rest". Dauer: ca. 2 1/2 Stunden. "Kleiner Tipp zu der Salathé-Wall" "Yosemite Big Walls": Super Topos von Chris McNamara. Sehr guter Biwakplatz. Kein Porter Ledge notwendig. Ein Big Friends (Nr:6) ist nützlich für "Ear" und einige große Risse. Seit einigen Jahren ist bis "Heart Ledges" fixiert. Wir hatten am Ausstieg den Proviant deponiert. Köstlich Mahlzeit am Ende der Tour! Fußnoten [1] The Salathé; Wall (Sep/1961) R.Robbin, C.Pratt, T.Frost. Von 35 Seillängen wurden ein Viertel frei geklettert. Alles in allem verbrachten die Kletterer zehn Tage in der Wand. The Salathé-Wall (VI/5.9 /A4) wird bald den Ruf "schönste Felsroute der Welt" genießen. (zurück) [3] In 1995. Alex Huber hat als erste Person individuell jede Seillänge der Salathé frei geklettert. Der Wortstreit wegen der Glaubwürdigkeit des ersten Freikletterns, ob die beiden Amerikaner Skinner und Piana oder Huber, sind unter verschiedenen Aspekten für beide Parteien zu sehen. In Europa allerdings gilt nur derjenige, der alle Seillängen mit "Rotem Punkt" geklettert ist. (zurück) [4] Trango Big Bros Nr:4 Ca 30 1/2 cm lange Röhre um breiten Riss zu sichern. (zurück) [5] Manfred Kamp: www.global-network.org (zurück) © 2003 by Otsuki