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Cho Oyu 8201 M /Tibet
"Nordwest Grat" Normalweg / Mai 2002
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"Cho Oyu von Tengri (4300m)"
Tibet
Eine Reise nach Tibet, um einen 8.000er zu besteigen, ist nach wie vor eine Faszination für viele Bergsteigern. Die Entscheidung fiel mir leicht. Der Cho Oyu (8.201m) ist einer der zugänglichsten Berge im Himalaja und sollte meinen Traum verwirklichen. Wir waren eine zwei Mann Expedition. Motto: selbstorganisieren!
Gesucht und gefunden. Aus dem Internet haben wir die billigste Agentur aus Milano ausgewählt.
Ergebnis: ca. 5000 EUR pro Teilnehmer. Davon zu einem Teil wurden wir von unserer Wiesbadener Sektion gesponsert. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Nun hatten wir bereits Mitte März und wir hatten noch keine endgültige Bestätigung von der Agentur da die Mindestteilnehmerzahl 6 Leute war. Wir hatten auch noch keine Flugtickets. Der Nervenkrieg fing an. Endlich, Ende März, war es soweit. Wir bekamen das OK von der Agentur. Voller Hoffnung auf unser Abenteuer konnten wir starten.
Nach vier Tagen in Tibet waren wir gut akklimatisiert
Wir hatten die Absicht, um uns besser akklimatisieren zu können, von Lhasa aus zu starten. Die Kulturreise dauerte zuerst vier Tage auf 4.000m Höhe. In Tibets Hauptstadt gab es sehr viele Sehenswürdigkeiten. Es war ein großer Schock für mich, zu sehen, wie die Chinesen die traditionelle Tibetische Kultur als Touristenattraktion und als Devisenbeschaffer missbrauchten, sie aber in keiner Weise als Kulturerbe der Menschheit sahen. Die alte Dalai Lama Winterresidenz, der Potala Palast war in ein Museum verwandelt. Die Chinesen nennen es Kulturrevolution den "veralteten Lamaismus" abzuschaffen und eine neue Kommunistische Ordnung in Tibet zu schaffen.
"Cho Oyu vom Verschobenen Lager"
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"Zwei Tage im Chinese camp"
Von Tengri aus fuhren wir dreißig Kilometer auf der Piste mit einem Toyota Jeep. Nach ca. zwei Stunden erreichten wir das Fahrer-Basislager (Chinesisches Basislager). Hier war der chinesische Verbindungsoffizier stationiert. Ab hier ging es mit den Yaks zwei Tage lang zum eigentlichen Basislager. Am ersten Tag begannen wir mit unseren Trainingstreifzügen in den umliegenden Bergen. Sie waren leicht und kurz, zwei bis dreistündige Klettereien an felsigen Hängen, doch meisten unterhalb von 5.500m Höhe. Das Wetter war wie die letzten Tage auch: morgens wolkenlos, ab mittags zog Quellbewölkung auf, sodass wir keine zu erwartende Aussicht vom Plateau genießen konnten.
"Cho Oyu vom Chinese Camp"
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"Cho Oyu vom Chinese Camp"
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"Abmarsch zum Basis-Lager"
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"Unterwegs"
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"Chinese camp"
Von Deutschland aus hatten wir alle Kosten pauschal bezahlt. Laut Agenturaussage wurde der Preis für ein Yak bis zum Basislager auf 60 Doller festgelegt. Aber die Yak Treiber und die Chinesen (Verbindungsoffizier und Vermittler) wollten mehr für die Yaks, weil sie wegen der dürren Winterperiode angeblich nicht gut genug genährt waren und den Weg bis zum Basislager nicht verkraften konnten. Da wir keinen direkten Vertreter der Agentur hatten und die Nepalesische Agentur Thamserku keinerlei Hilfe leistete, mussten wir 80 Dollar pro Yak bezahlen. Allerdings wurden uns alle zusätzlichen Kosten von der Agentur erstattet. Es ist aber doch ärgerlich ausgenommen zu werden, besonders aber, wenn die Wucherpreise von offizieller Seite festgelegt werden. Die Chinesen wussten ganz genau, dass wir auf ihre Hilfe angewiesen waren.
" Tichy- Zwischenlager"
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"Unterwegs"
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"Gyabrag-Gletscher"
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"Blöde Kuh!"
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Ankunft im Basislager ca. 5700m
In Basis Lager tummelten sich bereits fast 100 Expeditionsmitglieder aus aller Herren Länder und ca. 50 Tibeter, die sich als Helfer für die kleinen Jobs anboten. Leider gab es Langfinger unter den Yak-Tibetern. Zwei Tage nach unserer Ankunft im Basislager wurde unser Fleischvorrat Opfer von Langfingern. So hatten wir während den vier Wochen im Basislager kein Fleisch. Unsere direkten Nachbarn waren Deutsche vom AMICAL Team. Sie kamen vor zwei Wochen an und bis jetzt konnten sie wegen den konstant schlechten Wetterverhältnissen keine einzige Gipfelbesteigung wagen. Schlimmer noch, in dieser Saison war noch keine einzige Besteigung gelungen. Als wir im Basislager ankamen, verbesserte sich das Wetter. Die ersten paar Tage verbrachten wir damit die Ausrüstung zu checken und uns selbst körperlich an die Höhe anzupassen, die vor jeder größeren Anstrengung ansteht. |
"Basis Lager mit Gebetsfahnen"
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"Mannschaft"
Vier Italiener, zwei Tschechen und wir. Wir sind alle zufällig über dieselbe Agentur gestolpert und unabhängig voneinander hier.
Daher gab es auch keine Absprachen zwischen uns, die auf irgendeine Art und Weise gegenseitig berücksichtigt werden musste. Wir hatten auch keine Sherpas als Hochträger. Dabei ging es mir weniger um die Kosten als vielmehr um die Ethik.
Die beiden Tscheche waren sehr stark.
Leider, wegen der fehlenden Englischen Sprachkenntnisse, gab es ab und zu Missverständnisse mit den Yak-Treibern oder dem Vermittler. Ein Tscheche war sehr aggressiv, sodass er mit einigen Leuten absolut nicht umgehen konnte.
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"Mannschaft bei der Steinpyramide"
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"Simone Moro"
Die Gespräche mit dem Italienischen Himalaya Bergsteiger Simone Moro waren interessant.
Er war der Leistungsstärkste Speed-Climber zurzeit, der innerhalb von einem Tag den Cho Oyu Gipfel zu schaffen versuchte. Er war bekanntlich mit Anatoli Borkreev (Tragödie am Mt Everest in 1996) und noch einem anderen Italiener in der Annapurna Südwand unterwegs. Eine Lawine verschüttete alle drei. Zwei starben und nur Simone überlebte mit schweren Verletzungen. Anatoli Boukreev (Sein Buch: Der Gipfel /Tragödie am Mount Everest) hatte ich am Broad Peak in 1997 kennen gelernt. Der gebürtige Russe war sehr freundlich, und erzählte uns die Tragödie am Mt Everest von damals, so wie es später in seinem Buch stand. Zu seiner Erzählung hatte ich mehr Vertrauen als in das Jon Krakauer Buch (In eisigen Höhen), wie er es beschrieben hatte oder was in manchen Amerikanischen Boulevardzeitungen stand. Jon Krakauer hatte später auch über die Ereignisse vom Dezember 1997 am Annapurna geschrieben, obwohl er zu diesem Zeitpunkt nicht dort war und es nicht den Tatsachen entspricht. So kommentierte Simone. Er telefonierte mit Joe Karakaur in Amerika und verlangte eine Erklärung von ihn, warum er ein Buch geschrieben hatte, obwohl es nicht unbedingt mit den Tatsachen der Geschehnisse übereinstimmte. Joe Karakaurs Antwort war: "Ich habe die Geschichte von jemand gehört der sie selbst gesehen haben will."
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" Im Mannschaftszelt"
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"Simone Moro zweiter von Links"
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"Spur vom Dalai Lama"
Das spirituelle Oberhaupt des tibetanischen Buddhismus ist der
Dalai Lama, der 1959 den Repressalien der Chinesen entfloh und sich in Indien ansiedelte.
Heute lebt er mit etlichen Tausend seiner Landsleute in Dharamshala in Nordindien.
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"Nangpa La "
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"Spur vom Dalai Lama"
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"Spur vom Dalai Lama"
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"Basislager"
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"Basislager"
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"Cho Oyu vom Basislager"
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"Wolken auf dem Gipfel."
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"Lager I und Lager II" |
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"Aufstiegs Route"
Nach dem Killer Hang (ca. 400 H/M) gelangt man auf den Nordwestsattel, eine leicht geneigte Schneemulde, auf der man ca. 20 bis 25 Zelte aufstellen kann.
"Aufstiegs Route bis zum Gipfel"
Zweites Lager ist auf der Mitte unterhalb des Gletschers. Dann leicht links, Aufstieg zum Lager III, wo eine lang gezogene Felslippe in der Mitte zu sehen ist.
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"Aufstiegs Route"
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"Gletscher"
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"Unterwegs zum Lager I"
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"Killer Hang"
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"Der Killer Hang"
Nach drei Tage verließen wir gemütlich das Basislager. Unser Plan war, bis zum Lager I zu steigen, und nicht im Verschobenen Basislager "Tichy-Lager" zu bleiben um unsere Akklimatisierung voranzutreiben. Es war ein sehr langer Tag über den Gletscher, da wir unsere Rucksäcke voll gepackt hatten.
"Lager 1"
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"Lager 1 "
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"Der Lager 1 - ca. 6.400 m"
Der Platz für Lager 1 liegt am Gratstück mit kleinen Mulden.
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"Nordwest Flanke"
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"Erster Eisbruch"
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"Erste Sarac"
Nach ca. einer Stunde stießen wir auf den ersten Serac, den man ca. 20m Höhe am Hang klettern muss. Ein Fixseil einer früheren Expedition war relativ neu.
"Erster Serac"
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"Zweiter Serac"
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"Zwischen erstem und zweitem Eisbruch "
Gleich nach dem ersten Serac ist ein riesiges Plateau, dreimal so groß wie ein Fußballfeld, welches manchen Expeditionen als Zwischenlager dient.
Lager 1 - Plateau- Lager 2
Der zweite Serac ist mit Fixseilen gesichert. Die Länge beträgt ca. 80m und die Neigung ca. 30° 45°. Er ist wesentlich leichter als der erste Serac.
"Auf dem Plateau"
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"Kurz vor Lager II (7150m)"
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"Nebel"
Nachdem wir im Lager II ankamen, wurde das Wetter schlechter.
"Zurück zum Basislager"
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"Zurück zum Basislager"
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"Ruhetag im Basislager"
Der Wetterzyklus bestimmt im Himalaya und neue bessere Wetterlagen kommen bestimmt wieder. Einmal auf 7.000m Höhe zu übernachten macht ist auf jeden Fall besser für die Akklimatisation. Wir warteten im Basislager ab und erholten uns gut und sammelten wieder neue Kraft. "Hoch klettern und tief schlafen" ist die Devise.
"Sturm im Basislager"
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"Sturm im Basislager"
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"Not-Abstieg von Lager II"
Ich hatte Magenschmerzen, so schlimm, dass ich einmal von Lager II zum Basislager absteigen musste. Ich übergab mich die ganze Nacht brauner Magensäure. Zur damaligen Zeit wusste ich nicht woher meine Magenschmerzen kamen. Möglicherweise war es eine Magenübersäuerung von der Anstrengung, dachte ich. Andrea überkam einen heftigen Hustenanfall. Im Basislager gab es einen Streit mit dem AMICAL Arzt und zwischen Andrea,
die selbst Ärztin ist. Der Arzt verweigerte jegliche Hilfe und verabreichte nicht einmal Medikament, obwohl der Abreisetermin von AMICAL für den nächsten Tag feststand. Er betonte, dass er für andere Expeditionsteilnehmer in keiner Weise zuständig sei. Andrea warf dem Arzt unterlassene Hilfeleistung vor. Für mich war es absolut unerklärlich, warum der Arzt so grob reagiert hatte, gerade jetzt, wo er sowieso abreiste und der Medikamentenvorrat nicht mehr eine große Rolle spielte. Mein Magenübersäuerungsproblem hätte keine umständliche Untersuchungsarbeit oder viel Zeit im Anspruch genommen. Zum Glück, freundlicherweise, der Expeditionsleiter Jochen Haase von AMICAL verkauft mir die Medikamente. Das AMICAL Team hatte Pech mit dem Wetter und nur zwei Teilnehmer konnten den Gipfel erklimmen. Nach vier Tagen Erholungspause im Basislager konnte ich wieder zum Hochlager starten.
"Lager I."
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"Lager II ca. 7.200m"
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"Auf dem dritten Lager"
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"Unterwegs zum dritten Lager"
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"Der letzte Gipfel Versuch"
Auf den 17. Mai hatten wir unseren Abreisetermin festgelegt. Wegen der Yak Bestellung mussten wir ein paar Tage vor dem Abstieg das Chinese Camp verständigen. Wir hatten genau sechs Tage bis zum Gipfel und runter zum Basislager und keinen Tag mehr!
Am 09. Mai kamen wir auf Lager II an und sahen die Verwüstung. Mehrer Zelt waren vom Sturm zerfetzt und die Zeltstangen waren zerbrochen. Leider wurde unser Depot das Opfer von Dieben und das auf 7.000m Höhe! Ich war sehr wütend als ich sah, dass mein Zelt geklaut worden war und nur unsere Essenvorräte lagen in einem Schneeloch. Wir übernachteten in einem leer stehenden Zelt der Tschechen. Es sah von innen aus wie eine Müllhalde. Wir schoben den ganzen Krempel ans untere Ende des Zeltes.
"Kurz vorm dritten Lager; ca 7500m"
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"Gelbe Wand; ca. 7.700m." |
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"Gipfel Tag"
Wir wussten, dass in Lager III genauso wie in Lager II der Sturm bestimmt das eine oder
andere Zelt niedergemacht hatte. Als wir im Lager III ankamen war der oberer Teil der Plattform übersät mit den zerfledderten Überresten zurückgelassener Zelte.
Es war ein deprimierender Ort. Die Koreanischen und Nepalesischen Hochträger hatten alle alten und unnützen Zelte einfach hier liegen lassen.
Kohlrabenschwarzen Vögeln, Aasfressern, dienten die umliegenden Essensreste als gute Mahlzeit, auf 7.500m Höhe! Uns dienste ein altes zerfetztes Zelt als Notlager da wir kein Zelt hatten.
Die Route führte teilweise steil den Hang hoch, aber diese Strecken sind mit Fixseilen gesichert. Nach zwei Stunden erreichten wir das Gelbe Band,
eine Steilstufe aus härterem Gestein welche ca. 15 Meter hoch war.
"Ca. 8.050m" |
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"Ca. 8.100meter" |
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"Windy Corner"
Am Gipfeltag hatten wir unsere Startzeit auf Mitternacht festgelegt; aber als ich vom Zelteingang aus nach draußen schaute, war das Wetter schlecht. Es war überhaupt kein Stern zu sehen, schlimmer noch, dichte Brühe bedeckte den Berg. Wir schliefen weiter bis kurz vor zwei Uhr. Dann war es soweit, dass wir endlich starten konnten. Wir ließen alles im Zelt liegen, außer ein Liter warmes Wasser für jeder und etwas zum Essen.
An der gelben Wand waren mehrere Fixseile befestigt. Die ca. 15 Meter hohe Wand war ca. 70° bis 80° steil und sehr kraftraubend. Die Fixseile waren ziemlich neu, sodass ich mit meiner Jumar-Steigklemme mein ganzes Körpergewicht belasten konnte. Am Ende der Fixseilstelle, die mit alten Sauerstoff-Zylindern verankert war, war der Schnee besonders hart und steil. Immer wieder gab es unerwatete heftige Windstöße. Es war sehr kalt. Mit meiner sehr dünnen Daunenjacke konnte ich es kaum aushalten. Wir mussten weiter! Der Wind war böig und Nebel zog auf dem Gipfel auf. Die Stunden vergingen. Nach etwa einhundert Höhenmetern weiter oben, kurz vor dem Felsvorsprung, wurde der Wind allmählich still und die ersten Sonnenstrahlen kamen heraus. Nach dem unteren Schneefeld ging es durch einige Geröllbänder aufwärts, bis endlich das Gipfelschneefeld vor uns auftauchte.
" Mt Everest (8.896m) und Lhotse (8.516m) "
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"Gipfel"
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"Auf dem Gipfel"
Der Gipfelflanke (ab 8.100m) ist flach und sehr lang. Das endlose Plateau. Als das Gipfelschneefeld auftauchte, schoss neue Energie in meine Beine, jagte die Erwartung wie einen Adrenalinschuss durch meinen Körper. Der Gipfel war greifbar nah! Ich stieg immer weiter mit gleichmäßigem Schrittrhythmus. Ab und zu warf ich einen Blick auf Andrea, die ca. 200m hinter mir zurück lag. Unser Abstand war mal kürzer und mal länger, aber ihr Schritt war genauso stabil. Um 13:30 Uhr stand ich auf dem Gipfel, der erste, dann ein Neuseeländer wenige Schritte hinter mir, dann andere. Insgesamt waren heute acht Leute auf dem Gipfel.
Der Cho Oyu Gipfel besteht aus einem rissigen Schneefeld das fast drei mal so groß wie ein Fußballfeld ist. Es gab dort keine Gipfelstange, keine Fahne, noch irgend ein Zeichen und es war keine deutliche Bergspitze zu erkennen. Ich wanderte weiter nach Süden, dann brach die Wand abrupt nach Süden ab. Von diesem Aussichtspunkt hatten wir einen überwältigenden Blick auf die Nepalische Seite, wo der Mt. Everest und der Lhotse sehr dominierend zu sehen waren. Hier war der Gipfel, wo es nicht mehr weiter gehen konnte!
Letztes Jahr stürzten zwei Norwegerin in den Tod, weil sie sich bei starkem Nebel verirrten und auf der Südseite abgestiegen waren; ein Orientierungsproblem bei starkem Nebel oder vielleicht Sauerstoffmangel der das Gehirn zusätzlich verwirrte.
Mein Cho Oyu Gipfelerfolg war weniger aufregend als mein erster 8.000er, es gab weder Trance noch Euphorie.
Aber die Maximum Intensität, der Erlösung, diese wunderschöne Landschaft, die Energie die mich ergriff, das Privileg das ich hatte. Es war die richtige Zeit am richtigen Ort! In diesem Moment fühlte ich mich wie einer der glücklichsten Menschen auf der Welt!
"Panoramabild von Tibet"
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"Abstieg"
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"In der Couloir, ca. 7.800m"
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"Auf der Gelben Wand, ca. 7.700m"
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"Abstieg zum Lager 3 und zum Basislager"
Beim Abstieg übernachteten wir im Lager III. Wir hätten, wenn wir wollten, bis Lager II absteigen können. Aber wir hatten keine Eile, wenn das Wetter noch einigermaßen hielt, konnten wir uns beim Abstieg Zeit lassen.
"Die Expedition ist zu Ende"
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"Yaks beladen"
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"Yaks beladen"
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"Yaks beladen"
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"Was'n Schande!"
Wir haben unsere Abfall alles unter nach Tengri gebracht, aber leider gab es manche Expedition die hinterlässt ihre Spur deutlich!
"dreck Expedition"
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"dreck Expedition"
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"dreck Expedition"
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"Abmarsch zum Chinese Camp"
Das Ende der Expedition war fast ein Festtag für die Yak Treiber und Helfer. Sie brauchten fast einen halben Tag um je nach Yak Größe das Gewicht ausbalanciert zu verteilen. Unseren restlichen Proviant, jede menge Süßigkeiten und Mineraltränke, wurden an die Tibeter verschenkt.
"Traurige Nachricht"
Leider gab es eine schlechte Nachricht an unserem Abreisetag. Der Neuseeländer Jemmy kam bei uns vorbei und sagte, dass er den Iren Adam zwischen Lager I und Lager II vermisste. Einen Tag danach erfuhren wir im Chinese Camp, dass der Ire in einer Gletscherspalte tot
gefunden wurde. Eine kleine Gletscherbrücke war abgebrochen, wo wir nicht mit dem Geringsten gerechnet hatten, gleich unterhalb des zweiten Eisbruchs, ein Durchgang der von hundert anderen passiert worden war und sogar mit einem Fixseil gesichert war.
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"Abstieg zum Chinese Camp"
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"Abstieg zum Chinese Camp"
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"Rückfahrt nach Kathmandu"
Eigentlich wollten wir bis Tengri absteigen um dort zu übernachten. Aber es kam anders. Aus irgendeinem Grund wollten der Jeep Fahrer und der Koch nicht in Tengri übernachten. Die Fahrt dauerte bis spät in die Nacht als wir endlich in Nyalam (3.700m) ankamen. Leider stand kein Hotel zu Verfügung. Ohne besonderen Grund hatte uns der Jeep Fahrer in seinem Haus untergebracht. Nyalam war eine schmuddelige Stadt mit einer ungleichmäßig verlaufenden Hauptstraße, die von Herbergen und Teehäusern gesäumt war. Die Familie des Fahrers waren Han-Chinesen. Das Haus war innen mit bunter Farbe bemahlt und an der Wand hingen kommunistische Führerbilder. Wir nahmen unser Abendessen im Chinesischen Teehaus ein, welches mit meist amerikanischen Touristen überfüllt war.
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"Fahrerhaus in Nyalam"
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"Im Haus"
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"Summit Log in Kathmandu"
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"Mein Eindruck von der Cho Oyu Expedition"
Es gibt sicherlich noch einsamere Berge in Himalaya als der Cho Oyu. Er ist einer der zugänglichsten 8.000er im Himalaya und daher agieren leider relativ viele Expeditionen dort zur gleichen Zeit.
Eine Woche später erhielt Andrea eine eMail von Mr. Shrestha.
Dear Andrea,
This season only two women summited Cho Oyu, yourself and one from Italy. Till before the spring total of 89 women have summited the mountain and only five were from Germany.
Regards, Jeevan Shrestha.
Eine Woche später, nach unserer Heimkehr in Deutschland, konnte man immer noch auf ihrem Gesicht sehen was die UV-Strahlung während der Expedition angerichtet hatte und sie war dürr wie eine Strich in der Landschaft.
Die Tschechen waren nach der Cho Oyu Besteigung gleich zum Mt. Everest gestartet und einer hatte den Gipfel ohne zusätzliche Hilfsmittel bestiegen.
Zweimal hintereinander einen 8.000er zu machen, liegt jenseits meines Vorstellungsvermögens.
Ein paar Wochen lang litt ich von den Strapazen, leichte Nebenwirkungen und Symptome der Höhenkrankheit. Ich hatte Konzentrationsmängel am Arbeitsplatz. Mein Gehirn arbeitete sehr langsam. Selbstverständlich nahm ich alles in Kauf. Das Restrisiko war mir bekannt, wie bei meinem ersten 8.000er dem (Broad Peak) im Jahr 1997. Die Zeit,
die man für ein Ausdauertraining benötigt um die Energie für eine 8.000er Besteigung zu erhalten und die enorm hohen Gebühren, können einen in den finanziellen Ruin treiben. Ich hatte mir für diese Expedition sehr viel Mühe gegeben.
Ich bewältigte unzählige Telefonate und Faxe nach Italien, Indien und Nepal, um die Expedition so günstig wie möglich zu gestalten.
Das Ergebnis: ich kam fast auf die Hälfte der Preise die von der Deutschen Agentur verlangt wurden. Ich weiß nicht, ob ich noch einen weiteren 8.000er machen werde. Ich bin kein Himalaya Bergsteiger und ich sammele auch keine 8.000er.
Dafür bin ich ein Felskletterer bevorzuge klassisches Bergsteigen oder bin auf Ski-Touren unterwegs. Und ich möchte nicht zum Konditionstier werden.
Es gib im Leben verschiedene Rhythmen, die berücksichtigt werden müssen, die innere Stimme, das Zusammenspiel mit Sehnsucht-Willen-Emotion-Muskel-Energie.
- Nützliche Tipps zur Himalaya Expedition:
- Ich habe eine AVOCT Höhenuhr, die bei Wärme kondensiert und daher bei absoluten Höhenangaben unzuverlässig ist.
Die Zeitangaben für jede Etappe schwanken durch die Leistung der Teilnehmer erheblich.
Ein GPS Gerät wäre eine Alternative.
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