05. Mai/2003 (Tag 1) - Gert Höhler, und ich flog vom Frankfurt nach Denver (Colorado).
Wegen sieben Stunde Zeit Verschiebung sind wir immer noch 05. Mai in USA. Wir hatten ca. 100kg Gepäck, inklusive komplette Skitour Ausrüstungen und
Proviant für drei Woche. Wie wüssten, dass Alaska sehr teuer ist, haben wir alle Proviant in Deutschland gekauft.
Denver Flughafen, ein irrlang Terminals. Weiter Flug nach Anchorage wurde NICHT. Am Security Check, personal entdeckte unser leer Benzin Kocher und Flasche.
Unser Gepäck (vier groß Transport Sack) wurde gründlich untersucht. Es war ein Gerede, Chemischsubstanz wie,
Milzbrand oder Toxikum Untersuchen kann. Es dauert lang. Dummerweise haben sie unser Leer Benzin Flasche entdeckt.
Diskussion hin und her. Eine Flasche kostet nur $10. Meint wegen! Sie können den Flasche behalten.
Wir beeilten zur UA Bording Gute. Leider gabt es noch eine Security Check, die man bis Schuhe ausziehe musste.
Sehr gründlich, aber wie! Das hat noch Halbstunde gedauert. Folge. Unsere Connect-Flight haben wir verpasst.
Drei Minuten zu spät! Wir müssen in Denver bleiben heute Nacht.
Shattel Bus bringt uns zum "Double Tree Hotel", eine groß drei Sterne Hotel mit Super Frühstuck für $33 pro Person.
06. Mai/2003 (Tag 2) -
Stadtbesuch in Denver und Einkauf im REI-Sportgeschäft.
Das REI hat zwei riesige ‚Monster Klettertürme‘ mitten im Laden platziert. Echt naturgetreu gebaute 15 Meter hohe rote Sandsteintürme. In Europa ist das aus Kostengründen nicht möglich.
Ich kletterte die Top-Rope-Routen, eine 5.9er und eine 5.11er. Richtig schöne Piaz- und Finger-Riss-Routen!
Ansonsten ist die Stadt Denver öde.
Nachmittags ist der Weiterflug nach Anchorage. Vom Flugzeug sehen wir die wunderschönen Schneeberge von Alaska.
Bei der Ankunft in Anchorage stellen wir die Uhrzeit um zwei Stunden zurück. Ein
Shuttlebus brachte uns zum "Spenard Hostel". Eine lausige Jugendherberge, die in der Nebensaison relativ billig ist ($16). Aber es ist eine ziemlich heruntergekommene Baracke. Nicht zu empfehlen! Der einzige Vorteil ist, dass in der Nähe ein kleiner 24 Stunden Supermarkt ist.
Dort kauften wir Zucker und Hotdogs. Am selben Abend bestellten wir einen Shuttlebus nach Talkeetna.
07. Mai/2003 (Tag 3) - Morgens früh um 07:00h holte uns der Shuttlebus nach Talkeetna ab.
Es war ein Familienvan, 7 Meter lang mit Anhänger.
Die Hin- und Rückfahrt kostet 80$ und eine Fahrt dauert ca. 3 Stunden.
Im Bus waren außer uns noch drei Engländer. Sie wollten zum Mt. Forker, einem technisch schweren Berg.
Auf der 182km langen, schönen Landstraße mit Birkenbäumen und Seen, genossen wir
einen Augenblick die schöne Landschaft von Alaska. Gert meint, dass es hier sehr Schweden ähnelte.
Schade, dass ich noch nie in Schweden waren, so hatten wir keinen Vergleich.
Er war oft in Schweden mit seiner Familie, zu Kanu-Tour Urlauben. Ich beneide ihn ein wenig.
Er sprach oft über seine Familie und seine Kinder. Ich glaube, er liebt seine Familie über alles.
" Überlegung " - Wir haben lange über unsere Ausrüstung nachgedacht.
Die Schuhe waren das Allerwichtigste überhaupt. Wir hatten drei Modelle zur Auswahl.
Plastikbergschuhe für Schneeschuhe oder Ski, Expeditionsschuhe für Ski, oder Skischuhe für Ski.
Jedes Modell hat Vorteile und Nachteile. Die richtige Entscheidung ist nicht leicht,
da wir viele Tage auf über 5000m (wo es richtig kalt wird) bleiben müssen.
Nach meiner Meinung dauert es höchstens ein paar Tage, bis wir ein Kälteproblem in den Fußzehen haben.
Wir entschieden uns für die Skischuhe. Besonders am frühen Morgen ein ‚Heat-Pack‘ (Fußwärmer)
zu benutzten, war eine gute Lösung. Ich hatte damit gute Erfahrungen am Broad Peak gemacht.
Diesmal hatte ich die Marke ‚Coghlan's‘ mitgenommen. Laut Spezifikation halten sie bis zu 6
Stunden warm. Aber in Wirklichkeit hielten sie nicht mal vier Stunden. Lt. Aufdruck sollten
sie eine Temperatur zwischen 58°C und 80°C erreichen. Das musste ein Druckfehler sein!
Ich spürte gerade meine Fußzehen warm. Dazu schwitzt und schwimmt man in den eigenen Schuhen.
Die Kombination mit zwei paar Socken wäre sicherlich eine gute Lösung gewesen.
Ein Paar Synthetisch und ein Paar aus Baumwolle. Leider hatte ich nur eine Sorte.
"West Buttress Route" - Anders als in den Alpen oder den Hochgebirgen Zentralasiens befindet sich die Schneegrenze in Alaska bei etwa 1.000 Meter.
Vom Basislager bis zum Gipfel mussten mehr als 4.000 Höhenmeter bewältigt werden; ein Höhenunterschied, der nicht einmal am Mount Everest im Himalaja anzutreffen ist.
Der Aufstieg erfolgt vom Basislager (2200m) über den weitläufigen Kahiltna-Gletscher bis zum Lager 2 auf 3.400 Meter. Danach erfolgte ein mühsamer Aufstieg (Motorcycle-Hill und Windy Corner) zu Lager 3 (4300m).
Medical Camp ist ein Ausgangspunkt für "Rescue Gully", "Messner Couloir", "Orient Express" und "Upper West Rib". "West Buttress" führt links in eine Scharte. 400 Höhenmeter über Lager 3 ist eine ca. 150m hohe Fixseilstelle 45°-50° zu überwältigen. Dann folgt ein langer Grat zum flachen Col. "High Camp" (5400m). Die meisten starten von hier zum Gipfel. Eine ca. 30° steile Flanke zieht zum "Denali Pass" (5600m). Dann kurzer steiler Anstieg zum "Football Field" 5800m).
100Hm ca. 30° steile Flanke zum Gipfelgrad. Dann ca. 300m fast wagrecht zum Gipfel.
Talkeetna Air Taxi Büro in Talkeetna - Talkeetna Air Taxi Büro in Talkeetna -Das TAT Büro ist in einem sehr originellen Still gebaut.
Die meisten Gebäude in Talkeetna sind einfache Holzhäuser. Der kleine Ortschaft hat etwa 800 Einwohnern und hier befindet sich auch der Sitz der Bergsteiger-Ranger-Station des Denali Nationalparks.
Seit Tagen soll hier schlechtes Wetter geherrscht haben. Einige Bergsteiger warteten auf den Flug zum Basislager. Unser obligatorisches Briefing in der Ranger Station wurde schnell erledigt. Ein Ranger erklärte uns mit eine Power Point Präsentation die Anstiegsroute, zeigte Bilder von Unfällen und Erfrierungen und erklärte wie mit Müll und Fäkalien umzugehen sei. Ich finde ganz nett. Wie ein Touristik Animateur, dachte ich. Die Saison ist kurz am Denali. Innerhalb von nur zehn Wochen versuchen bis zu 1.500 Bergsteiger den Gipfel zu erreichen.
Klar das es hier Regeln geben muß, um den Berg vor Verschmutzung zu bewahren.
TAT Flugzeug - Eine einmototige Cesna 185 bringt uns zum Gletscher.
Der Pilot baut Tür und Sitze aus damit wie unser Gepäck verstauen können.
Es gibt sehr viele alte Flugzeug hier. Eines davon ist Baujahr 1958.
Ein Pilot zeigt uns stolz seinen neuen zweiten Motor an seinem Flugzeug. Überhaupt, hier in Alaska, gibt es viele Flugzeuge, fast so viele wie Autos. Kein Wunder, so ein großes Land und so wenige Straßen.
Manche Orte sind nur mit dem Flugzeug erreichbar Die Zahlen sagt alles.
Alaska = Gesamtfläche: ca. 1,53 Millionen Quadratkilometer.
Einwohner: ca. 627.000 , Bevölkerungsdichte: ca. 0,25 Einwohner pro Quadratkilometer.
Deutschland = 357 022 Quadratkilometer, Einwohner: 82,440 Millionen, Bevölkerungsdichte: 231 pro Quadratkilometer.
Überflug zum Kahiltna-Gletscher - Flug zum Kahiltna-Gletscher -
Wir erreichten nach etwa einer Flugstunde den Kahiltna Gletscher.
Dort ist das erste Basislager auf 2200m Höhe. Flug war wie erwartet. Grandios!
Wir flogen so dicht am Bergkamm, fast zum greifen nah. Es ist bereits 19:00 Uhr.
Wir bleiben in Basislager heute nacht.
Das Lager besteht aus drei großen Zelt für Ranger und "Airport-Managerin", zwei Toiletten,
und der Landebahn, wenn man die schmale Spur auf dem Gletscher so nennen kann,
die links und rechts mit bunten Schlitten markiert ist.
08.Mai/2003 (Tag 4) - Keine gute Sicht. Nachmittags starten wir troztdem. Der Kahiltna Gletscher ist flach und lang. Unser Schlitten laufen ganz gut im flachen Gelände. Mittlerweile gibt es wieder mehr Sicht, wir kommen von Zeit zu Zeit aus der Nebelsuppe heraus. Späterabend wurde aber das Wetter schlechter. Schnee fegte über uns. Überhaupt keine Spur zu sehen. Wir sind an der Basis vom "Ski Hill" (2400m). Ein paar Amerikaner sind unserer Spur nachgekommen. Wir suchen gemeinsam das Lager 1. Sie gehen ein paar hundert Meter nach rechts. Zum Glück ist das Lager dort. Heute haben wir 9 Kilometer in 5 Stunden geschafft. Die Nacht wird sehr kalt und stürmisch.
09.Mai/2003 (Tag 5) - Um 07:00 Uhr. Es schneit! 18:00 Uhr. Es schneit noch immer. Wir haben keine andere Wahl als hier zu bleiben.
10. Mai/2003 (Tag 6) - Gestern hat es den ganzen Tag geschneit und heute schneit es immer noch. Ab und zu schaue ich nach draußen.
Keine Wetterbesserung. Es gibt nicht viel zu tun im Zelt, außer Schnee schmelzen und kochen. Schade dass ich kein Buch mitgebracht habe.
11. Mai/2003 (Tag 7) - Um 10:30. Endlich kommt die Sonne heraus. Um 12:30 sind wir startbereit. Der "Ski Hill" ist 20° steil. Mit schweren Schlitten ist das sehr steil.
Wir kommen kaum vorwärts. Andere Expeditionensteigen hier nur mit einem Teil ihres Gepäcks auf, und fahren dann wieder ab. So sind sie natürlich schneller als wir, die sich mit dem ganzen Gepäck auf einmal den Gletscher hinaufschinden.
Um 18:00 Uhr sind wir auf "Upper Kahiltna" (2900m) angekommen. Hier gibt es einige Material Depots, aber keinen Zeltplatz Wir graben ein etwa ein Meter tiefes Schneeloch und stellen darin geschützt unser Zelt auf.
Dann heißt es Schnee schmelzen, Suppe essen und schlafen. Außer uns zeltet hier nur noch eine amerikanische Seilschaft. Am Abend fängt es wieder an zu schneien.
Außerdem ist deutlich kälter geworden auf 2900 Meter Höhe.
12. Mai/2003 (Tag 8) - Nacht war sehr kalt. Ich habe nicht gut geschlafen, dafür gestrige Anstieg war zu anstrengend.
Um 09:30 Schneit noch! Kein Wetter Verbesserung. Um 11:00 Uhr, die Amerikaner gehen weiter.
Ich überredet mit Gert, dass wir hinter Amerikaner bleiben soll, wegen Spur.
Um 12:00 Uhr endlich sind wir auch start bereit. Wir gehen im dick Schneenebel. Ab und zu verliere ich den Spur.
Da kommt Absteiger im Gegend. Wir fragten über weiter Weg zum Lager 2. Sie meint, Spur ist mit Stange gut markiert.
Kein Problem. Die Engländer haben den Gipfel nicht geschafft. Sie blieben 8 Tage in Lager 2 und nur ein einzig Sonne Tag.
Überhaupt bis jetzt keiner auf Gipfel gekommen. Wir steigen weiter in Schneenebel.
Wir kommen ausgepowert in Lager 2 an. Total kaputt!
13.Mai/2003 (Tag 9) - Vom Lager 2 wurde endlich steiler (30°). Der "Motorcycle Hill" oder Amerikaner nennen auch "Bergschrund". Wir wussten dass es ein sehr harter Tag wird. Viele Bergsteiger planen irgend wo zwischen Lager 2 und Lager 3 ein Material Depot anzulegen, die meisten vor oder nach "Windy Corner". Die Name "Windy Corner" kommt von nicht ungefähr. Manche Besteigung endete hier mit einem Disaster bei Windgeschwindigkeiten von über 100km/H und -30°C. Doch das Wetter hat sich gebessert.Wir wollen uns Zeit lassen für die Akklimatisation und so planen wir heute den Aufstieg auf 4.100 m, Anlage eines Depot und Abstieg zu Lager 2. Auf der "Windy Corner" (4000m) wehte zum Glück nur wenig Wind. Wir stiegen weiter. Aber dann wurde das Wetter immer schlechter. Keine gute Sicht und Wind kam auf. Kurz nach "Windy Corner" legten wir ein Depot an. Die Abfahrt ging schnell aber ich hatte Sichtprobleme. Im Nebel bildete sich innen und außen Eis auf meiner Brille.
Immer wieder musste ich meine Brille abnehmen und putzen. Gert ging es auch nicht besser.
14.Mai/2003 (Tag 10) - Um 09:00 Aufstieg zum Camp III. Diesmal ohne Ski, aber mit beladenem Schlitten.
Wir hatten uns entschieden wegen Neuschnee und dem unsicherem Wetter nicht über den "Orient Express" sondern über den normal Weg "West Buttress" aufzusteigen.
So konnten wir in Lager 2 viel Material hinterlassen.
Wir hatten jetzt nur noch ein kurzes Seil für Notfälle und waren die einzigen, die nicht angeseilt unterwegs waren.
Es gab große Spalten, aber nicht auf den normal Weg, wo jeden Tag viele Bergsteiger unterwegs waren. Mit Steigeisen kann man den Schlitten besser ziehen als mit Skien. Wir waren viel schneller als gestern und waren zeitig in Lager 3 und konnten den Lagerplatz einer schweizer Seilschaft übernehment. Nach einer Woche schlechten Wetters steigen die Schweizer frustriert ohne Gipfelerfolg ab.
15.Mai/2003 (Tag 11) - "Medical Camp" (4300m). Wir legen einen Pausentag ein.
Endlich hatten wir wieder genügend Zeit zum kochen und faulenzen Belgier aus dem Nachbarzelt
schenkte uns Omelett-traveller Lunch, gleich sechs mal! Sie hatten zu viel davon.
Wir verfeinern es mit unseren Vorräten. Omelett mit Salami und Käse, welch ein Luxus auf 4300 Meter
16. Mai/2003 (Tag 12) - Heute Nacht hatten wir -17°C im Zelt.
Wir haben unsere Gepäck vom Depot geholt. 20 Minute bis zum Depot abgestiegen und in 50 Minute wieder hoch.
Wir sind auf 4000m Höhe gut angepasst.
17.Mai/2003 (Tag 13) - Heute Nacht war so um -18°C kalt in Zelt. Ich konnte nicht gut schlafen wegen der Kälte. Mein alte Schlafsack mit 800g Daunen hält keine -20°C, nicht mal -10°C! So habe ich im Schlafsack alles angezogen was ich hatte. Wir stiegen mit kleinem Gepäck auf zu Camp 4. Um 16:00 sind wir auf der Scharte angekommen. Ganz schön steil war es an den Fixseilen, steiler als es von unten aussieht. Auch der Grat ist zum Teil versichert. Es handelt sich doch um einen Touristen Berg hier, auf der "West Buttress". Um 18:20 waren wir auf Lager 4 "High Camp" (5200m). Wir deponierten paar Sachen und stiegen wieder ab in Lager 3. Statt mich an die Fixseile zu hängen, hatte ich Lust abzuklettern . 50m neben den Fixseilstelle nahm ich meinen Mut zusammen und kletterte ab, mit einem Pickel in der Hand. Dabei wollte ich möglichst das Blankeis vermeiden. Aber konnte ich nicht gut nach unten sehen bei 50° Steilheit. So stand ich nach 100m in einem Feld aus blauen Blankeis. Mit Ach und Krach schaffte ich bis zum Bergschrund.
18.Mai/2003 (Tag 14) - Heute Morgen ist es wärmer als gestern.
Viele Leute sind aufgestiegen auf Lager 4. Einige versuchen es direkt von hier zum Gipfel.
Aber meisten Leute bleiben in Lager 4. Ich diskutiere mit Gert über unseren Gipfeltag.
Meiner Meinung nach ist es keine gute Idee gleich von hier den Gipfel zu versuchen 1900 Höhenmeter in einer Etappe ist hartes Stück Arbeit.
Weil man so viel Substanz verliert, wenn der erste Versuch scheitert, müßte man erstmal ein, zwei Pausentage einlegen um eine zweite Chance zu haben. So viel Zeit haben wir nicht mehr. Ich schlage vor, dass wir heute ein Tag Pause machen und morgen gut ausgeruht zum Lager 4 aufsteigen, und dann den Gipfel versuchen.
Vorrausgesetzt wir haben gutes Wetter!
19.Mai/2003 (Tag 16) - Heute, um 10:30h starteten wir zum Camp III (High Camp) und versuchten, den Gipfel zu erreichen. Die Nacht war wärmer als gestern, ca.17° C Minus. Wir hatten immer noch sehr viel Gepäck. Zusätzlich hatten wir Gaskartuschen dabei. In dem höheren Lager ist es besser mit Gas zu kochen als mit einem Benzinkocher, wenn es nur um ein oder zwei Tage geht.
"Head Wall" - Ein frühes Denali Foto zeigt, dass sonst viel mehr Schnee liegt. Rechter Grat ist "West Rib Route", und links davon die "Orient Express Route". Der Name "Orient Express" rührt von den Japanern und Koreanern her, die hier in den Tod gestützt sind.Solch schwarzen Humor hätte ich den Amerikanern gar nicht zugetraut. Wie auf diesem flachen Gelände ein Unfall passieren kann, ist mir allerdings ein Rätsel. Es mussten wirklich ungeübte oder erschöpfte Bergsteiger gewesen sein......... In der Mitte das "Messner Couloir" ist ca. 45°-55° steil, ein echter Leckerbissen für schnelle Eisgeher. Historisch gesehen, ist "Messner Couloir" kein Messner Couloir , sondern es hieß ursprünglich "Hourglass Couloir" weil es die Form einer Sanduhr hat. Nach der ersten Skiabfahrt duch Sylvain Saudan wurde es nach diesem benannt. Seit der Begehung durch Reinhold Messner und Oswald Oelz heißt es bis heute Messner Couloir.
Mit dem Fixseil zur Scharte - Um 10:30h waren wir startbereit. Wir hatten unser schweres Zelt diesmal dabei. Heute warem wieder viele Leute unterwegs, ca. 30 vielleicht. Ich überholte einige Leute. Die Fixseilstelle ist ca. 160m lang, und ca. 40° bis 50° steil. Es sind zwei 11 mm dicke Seile, die mit mehreren Schneeankern befestigt sind. Ein Seil für Aufsteiger und das andere für Absteiger, damit es zu keiner Kollision kommt.
Immerhin ist die Chance, den Gipfel auf dem normalen Weg zu erreichen bei 50%. Das ist eine gute Zahl. Sogar Gelegenheitsbergsteiger haben eine Chance zur Besteigung mit den Fixseilen. Das Wichtigste ist, Steigeisen anzuziehen und eine gute Kondition zu haben. Hier kann man es nicht mehr Expedition nennen, die Erkundung des Unbekannten gibt es sowieso nicht mehr.
20.Mai/2003 (Tag 17) - Gipfel Tag! Wir waren um 06:00h aufgestanden. Schnee schmelzen und Teewasser kochen dauert sehr lange in dieser Höhe. Das Wetter war gut. Der erste Teil des Weges führte zwei Stunden lang über einen Schattenhang der ca. 30° steil ist und ca. 300m Höhendifferenz zum Denali Pass (5600m) hat. Zum Glück war er nicht vereist. Es war dort sehr windig und es herrschten Temperaturen von etwa 30° C unter Null. Ich wollte filmen, aber es gelang mir einfach nicht meine Videokamera zu halten. Trotz Fleecehandschuhen war es zu kalt. Gert kam ca. 20 Minute später auf den Pass. Wir stiegen wieder gemeinsam weiter. Danach war es wieder windstill.
Es folgte ein sehr langer, fast monotoner Aufstieg bis zum "Football Field". Wir sahen ca. 10 Leute vor uns auf dem Gipfelgrad. Die Sonne strahlte und der Himmel war blau, aber es war windig, weshalb ich den Grad vorsichtig überquerte. Der Schneegrat war in mäßig scharfe Wächten gegliedert. Nach ca.6 Stunden, um 16:00h, hatte ich den Gipfel erreicht. Gert kam ca. 20 Minuten später. Auf dem Gipfel war es windstill und die Aussicht war berauschend. Bis letzte Woche waren wegen Kälte und Schnee kaum mehr als 7 Leute oben gewesen. Einen Augenblick saßen wir auf dem Dach Nordamerikas. Ganz Amerika war unter uns und wir genossen das Superpanorama. Nach der Photosession kehrten wir um.
Später zogen Wolken auf. Um 17:00h, auf dem "Football Field", hatten wir kaum mehr als 50m Sicht. Ich ging voraus. Ich musste ab und zu die Pfeife benutzen, um zu signalisieren wo ich gerade war. Auf dem sehr breiten "Field" verliert man schnell die Orientierung. Um 18:00h waren wir zurück im Hochlager. Obwohl wir uns noch fit fühlten, war es die bessere Entscheidung, heute nicht weiter abzusteigen, sondern im Lager zu bleiben. Man muss immer Acht geben, gerade beim Abstieg, wo die meisten Unfälle passieren. Wir hatten unseren Traum erfüllt - mit viel Glück!
21-22 Mai/2003 (18-19 Tag) - Für den Abstieg vom Hoch- bis zum Basislager benötigten wir zwei Tage. Die Abfahrt mit Ski und Schlitten machte mir Spaß. Ich fand eine Methode wie der Schlitten nicht umkippte und gut zu steuern war. Wir waren viel schneller ins Basislager heruntergekommen als andere die ohne Ski waren. Leider hatten wir kein Bier im Basislager. Hätten wir es mitbringen wollen, wäre kein Problem gewesen es mit dem Flugzeug zu transportieren. Lisa (Air Taxi Coordinator) sagte zu mir "You Guys made it!". Ich antwortete "But we have no Beer!" Sie sagte "Well, let me see. I'll get you one".Wahoo! Wir bekamen tatsächlich Freibier! Ich sagte zu mir "Das ist Alaska!" Natürlich, ein cleverer Geschäftmann wäre wahrscheinlich auf den Gedanken gekommen im Basislager ein Bierzelt oder einen Hamburger Shop zu eröffnen.
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