Die Nachricht vom Carstens Tod war für mich ein Schock. Er war einer der besten Alpinkletterer im Rhein Main Gebiet.
Er hat vieles gemacht, den "Freney Pfeiler" am Montblanc oder den "Weg durch Fisch" in der Marmolata Südwand - viele Routen, die die wenigsten von uns klettern könnten.
Warum ausgerechnet bei einer einfachen V er Route das Seil den STURTZ nicht gehalten hat, kann ich nicht fassen!
Ich kann es nicht ertragen, dass ich meinen besten Kameraden verloren habe.
Der Gedanke quält mich, dass er nicht mehr unter uns ist. Anfang September sind wir (seine Frau und ich) nach Südtirol gefahren,
um das Klettermaterial bei den örtlichen Behörden abzuholen (es wurde von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt)
und um uns selbst die Rienzwand anzuschauen, wo er abgestürzt ist.
Und sind wir die Wand mit vielen gemischten Gefühlen durchgestiegen, - was vor allem für Anette eine starke emotionale Belastung darstellte.
Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass die 9 SL von "Spitagoras" nicht nur brüchig, sondern auch sehr heimtückische ist,
weil der Fels sehr scharfkantig ist. Man kann nur raten, welcher Griff ausbricht und klettert quasi wie zwischen scharfen Rasierklingen!
Seit dem Unfall ist die Route selten wiederholt worden, erzählte uns einer der Bergführer.
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